Bonn, 27. März 2020. Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen für Schwangere, Neugeborene und ihre Familien. Wegen der Ansteckungsgefahr insbesondere für das Personal schränken Kliniken Besuch stark ein oder verbieten ihn ganz. Dies betrifft in vielen Kliniken auch die Anwesenheit einer Begleitperson bei der Geburt, wodurch Väter oder eine andere vertraute Person ausgeschlossen werden.
Uns kontaktieren seit Tagen verzweifelte Schwangere und werdende Väter. Viele Frauen haben Angst bis hin zur Panik angesichts der Vorstellung, ohne eine vertraute Person die Geburt ihres Kindes durchstehen zu müssen.
Der Schutz des Personals als Begründung für das Kreißsaalverbot erscheint auf den ersten Blick nachvollziehbar. Es berücksichtigt jedoch nicht, dass ein möglicherweise infizierter Partner mit der Schwangeren in einem Haushalt lebt und diese ebenfalls infiziert sein dürfte.
Neben den emotionalen Folgen birgt das Verbot einer Begleitperson medizinische Risiken, die es unbedingt zu vermeiden gilt.