Nationale Strategie #sichereGeburt

Geburtshilfe verbessern und zukunftsfähig gestalten

Eine bestmögliche Versorgung vor und während der Schwangerschaft, der Geburt und der frühen Elternphase ist die größtmögliche Gesundheitsprävention für das spätere Leben unserer Kinder. Sie ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen.

Die aktuellen Missstände erfordern umfassende Reformen, die kurz- und langfristig greifen. Mother Hood e.V. schlägt eine Nationale Strategie zur Umsetzung auf Bundesebene vor. Die Nationale Strategie #sichereGeburt zeigt Schritt für Schritt, wie die Lösungsvorschlägen aus unserem 10-Punkte-Plan auf Bundesebene umgesetzt werden können.

Schritt für Schritt Geburtshilfe verbessern:

  1. Mehr Unterstützung für Familien und Geburtshelfer*innen (Geburtshilfe-Stärkungsgesetz)
  2. Ausbildung verbessern (Hebammenreformgesetz, Studienreform Gynäkologie und Geburtshilfe)
  3. Stellen schaffen und besetzen (Sofortprogramm Geburtshilfe)
  4. Standards definieren (Personalbemessung und Betreuungsschlüssel)
  5. Rahmenbedingungen verbessern (Konzertierte Aktion Geburtshilfe)
Nationale Strategie #sichereGeburt (c) Mother Hood e. V.
© Mother Hood e. V.

1. Schritt: Geburtshilfe-Stärkungsgesetz

Mit dem Geburtshilfe-Stärkungsgesetz (Gh-SG) werden wichtige gesetzliche Reformen für eine bessere Versorgung von Familien umgesetzt. Folgende Bereiche werden gestärkt:

  • flächendeckende und wohnortnahe Versorgung
  • bessere Betreuungsschlüssel und Zielkorridore
  • bessere Finanzierung innovative Versorgungsformen

2. Schritt: Ausbildungs- und Studienreformen

Eine gute, familienzentrierte Begleitung während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett setzt eine partnerschaftliche und kontinuierliche Zusammenarbeit der Berufsgruppen voraus. Ärztliche Geburtshelfer*innen und Hebammen müssen dazu bereits in der Ausbildung von einem gemeinsamen Austausch profitieren.

Die Hebammenausbildung wurde mit dem Hebammenreformgesetz akademisiert. Die Ausbildung von Gynäkologie und Geburtshilfe wird zukünftig novelliert und separiert.

3. Schritt: Sofortprogramm Geburtshilfe

Die geburtshilfliche Versorgung von Familien muss durch Sofortmaßnahmen stabilisiert und gestärkt werden. Das Sofortprogramm Geburtshilfe schafft eine bessere Finanzierung und bessere Arbeitsbedingungen in der Geburtshilfe. Jede zusätzliche Stelle wird von den Kostenträgern finanziert.

Damit Hebammen und ärztliche Geburtshelfer*innen mehr Zeit für die Begleitung der Familien haben, werden sie von berufsfremden Tätigkeiten entlastet. Das Sofortprogramm wird mit dem Geburtshilfe-Stärkungsgesetz umgesetzt und von der Konzertierten Aktion Geburtshilfe begleitet.

4. Schritt: Personalbemessung und Betreuungsschlüssel

Nur mit einer guten Personalausstattung ist eine sichere und kontinuierliche Begleitung von Mutter und Kind während der Geburt möglich.

Zwei Maßnahmen sorgen für ausreichend geburtshilfliches Personal:

  • Neuberechnung der Personalschlüssel
  • finanzielle Anreize zur Umsetzung bessere Betreuungsschlüssel (max. 2 Gebärende je Hebamme)

5. Schritt: Konzertierte Aktion Geburtshilfe

Die Konzertierte Aktion Geburtshilfe flankiert die Umsetzung des Geburtshilfe-Stärkungsgesetzes (Gh-SG) und der Ausbildungs-/Studienreformen. Arbeitsgruppen unter der Leitung eines Ministeriums mit Beteiligung unterschiedlicher Akteure von Landes- und Bundesebene (bspw. Patient*innenvertretung, Verbände, Krankenkassen,, Bundesagentur für Arbeit) erarbeiten Maßnahmenpakete zu folgenden Bereichen:

Arbeitsgruppe 1 (BMG): Prävention und Gesundheitskompetenz

Arbeitsgruppe 2 (BMG): Geburtsschäden und Müttersterblichkeit

Arbeitsgruppe 3 (BMBF): evidenzbasierte Geburtshilfe und Studienreform

Arbeitsgruppe 4 (BMFJFS): geburtshilfliche Gewalt

Arbeitsgruppe 5 (BMJV): Haftung und Beschwerdeverfahren

Arbeitsgruppe 6 (BMG): Sektorenübergreifende Versorgung

Arbeitsgruppe 7 (BMAS): Personalbemessung und Vergütung