Eine Schwangerschaftserkrankung, die mit einem stationären Aufenthalt einhergeht, ist eine enorme psychische und physische Belastung für Mutter und Kind.
Die Sorge um das Ungeborene und/oder die Angst um das Leben der Mutter versetzen die Familie in eine extreme Ausnahmesituation, die durch eine lange Liegedauer auf der präpartalen Station zusätzlich verschärft wird.
“Mütterlicher Stress wirkt sich auch auf den Fötus aus. Zwanzig prospektive klinische Studien, von denen die längste Jugendliche bis zum Alter von 15 Jahren untersucht hat, zeigen negative Effekte von Stress während der Schwangerschaft auf die motorische und kognitive Entwicklung sowie eine Assoziation mit Verhaltensauffälligkeiten und ADHS (Van den Berg, Mulder, Mennes & Glover, 2005, in: Nationales Gesundheitsziel, Gesundheit rund um die Geburt, S. 19, 2017, www.gesundheitsziele.de).”
Wissenschaftler gehen davon aus, dass „sich in der prä- und perinatalen Phase erlebte Traumata schädlicher auswirken (können) als solche in der späteren Kindheit" (S. Nixdorff, Salutogenese und Pränatale Psychologie. Gesundheitsförderung und Prävention in der vorgeburtlichen Lebensspanne, Mattes Verlag, Heidelberg, 2011, S. 12).
Fazit: Die Familie braucht in dieser Ausnahmesituation einer engmaschigen psychologischen, psychosozialen und empathischen Begleitung. Dazu gehört auch unbedingt der Kontakt/Besuch des Vaters bzw. der Partner*in oder einer engen Vertrauensperson der Mutter. Unnötiger negativer Stress muss vermieden werden.